Perfekte Beleuchtung exakt messen
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Lichtmessung mit Luxmetern

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Räume trotz ausreichender Beleuchtung ungemütlich wirken oder warum Sie in bestimmten Bereichen Ihres Zuhauses schneller ermüden? Die Antwort liegt oft in der falschen Lichtintensität – ein Problem, das mit präziser Lichtmessung gelöst werden kann. Die richtige Beleuchtungsstärke ist entscheidend für unser Wohlbefinden, unsere Produktivität und sogar unsere Gesundheit.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Luxmeter funktionieren, wofür sie eingesetzt werden und wie sie Ihnen helfen können, die perfekte Beleuchtung für jeden Raum zu realisieren.

Was ist ein Luxmeter und wie funktioniert die Lichtmessung?

Ein Luxmeter ist ein Messgerät, das die Beleuchtungsstärke in Lux (lx) misst. Diese Einheit gibt an, wie viel Licht auf eine bestimmte Fläche fällt – eine essenzielle Information für die professionelle Beleuchtungsplanung. Im Gegensatz zu unserem subjektiven Empfinden liefert das Luxmeter objektive Werte, die als Grundlage für eine optimale Lichtgestaltung dienen.

Die Funktionsweise ist dabei relativ einfach: Das Gerät verfügt über einen lichtempfindlichen Sensor, meist eine Fotodiode, die das einfallende Licht in elektrische Signale umwandelt. Diese Signale werden dann vom Gerät verarbeitet und als Luxwert angezeigt. Moderne Luxmeter können dabei Messbereiche von wenigen Lux bis zu mehreren tausend Lux abdecken – von gedämpftem Kerzenlicht bis zum hellen Sonnenschein.

Die Technologie hinter der Lichtmessung hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Digitale Beleuchtungsstärke Messgeräte bieten heute neben der reinen Luxmessung auch zusätzliche Funktionen wie die Erfassung der Farbtemperatur oder die Möglichkeit, Messdaten zu speichern und auszuwerten.

Einsatzgebiete der professionellen Lichtmessung

Die Anwendungsbereiche für Luxmeter sind vielfältiger, als man zunächst vermuten würde:

Wohnraumgestaltung mit präziser Lichtmessung

Im privaten Bereich hilft die Lichtmessung dabei, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Je nach Raumnutzung werden unterschiedliche Beleuchtungsstärken empfohlen:

Für Wohnzimmer sind etwa 300 lux ideal, während Küchenbereiche mit 500 lux ausgeleuchtet sein sollten. Besonders im Arbeitsbereich oder beim Lesen werden 500-750 lux empfohlen, um die Augen nicht zu überanstrengen. Mit einem LED Lichtmesser können Sie diese Werte überprüfen und Ihre Beleuchtung entsprechend anpassen.

Bei der Planung von Heimarbeitsplätzen ist die richtige Beleuchtung besonders wichtig, wie auch im Artikel Optimales Licht für ermüdungsfreies Arbeiten ausführlich beschrieben wird. Eine präzise Lichtmessung hilft dabei, Blendeffekte zu minimieren und eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen.

Professionelle Anwendungen für Luxmeter

Im gewerblichen und industriellen Umfeld ist die Lichtmessung unverzichtbar:

  • Arbeitsschutz: In Büros und Produktionshallen müssen gesetzliche Vorgaben zur Mindestbeleuchtungsstärke eingehalten werden
  • Fotografie und Filmproduktion: Präzise Lichtmessung für optimale Aufnahmeergebnisse
  • Architektur: Planung von Beleuchtungskonzepten für Gebäude und öffentliche Räume
  • Gartenbau: Messung der Lichtverhältnisse für optimales Pflanzenwachstum
  • Medizinische Einrichtungen: Sicherstellung ausreichender Beleuchtung in Behandlungsräumen

Besonders interessant ist der Einsatz in Kombination mit intelligenten Lichtsystemen. Hier kann die Lichtmessung als Basis für automatisierte Anpassungen dienen, wie im Beitrag Smarte Beleuchtung mit automatischer Anpassung näher erläutert wird.

Die richtigen Werte: Empfehlungen für verschiedene Räume

Damit Sie Ihre Lichtmessung richtig interpretieren können, hier ein Überblick über empfohlene Beleuchtungsstärken für verschiedene Bereiche:

Wohnbereiche:
Flure und Treppenhäuser: 100-150 lux
Wohnzimmer (allgemein): 200-300 lux
Lesebereich: 500-750 lux
Esszimmer: 300-500 lux
Küche (allgemein): 300-500 lux
Arbeitsflächen in der Küche: 500-750 lux
Schlafzimmer: 100-300 lux
Bad (allgemein): 300 lux
Spiegelbereich im Bad: 500 lux

Arbeitsbereiche:
Büroarbeitsplätze: 500-750 lux
Konferenzräume: 500 lux
Werkstätten und Laborarbeitsplätze: 750-1000 lux
Präzisionsarbeiten: 1000-1500 lux

Mit einem hochwertigen Luxmeter digital können Sie diese Werte genau überprüfen und bei Bedarf Ihre Beleuchtung optimieren.

Worauf Sie beim Kauf eines Luxmeters achten sollten

Die Auswahl an Lichtmessgeräten ist groß, doch nicht jedes Gerät eignet sich für jeden Zweck. Hier die wichtigsten Kriterien, die Sie bei der Auswahl beachten sollten:

Messbereich: Je nach Anwendungsgebiet benötigen Sie unterschiedliche Messbereiche. Für Innenraumbeleuchtung reicht meist ein Bereich von 0-20.000 lux, für Tageslichtmessungen sind hingegen Geräte mit einem Bereich bis 100.000 lux oder mehr erforderlich.

Genauigkeit: Professionelle Anwendungen erfordern eine höhere Messgenauigkeit (±3% oder besser). Für den Heimgebrauch sind auch Geräte mit ±5% Genauigkeit ausreichend.

Kalibrierung: Achten Sie darauf, ob das Gerät werksseitig kalibriert ist und wie oft eine Nachkalibrierung empfohlen wird.

Zusatzfunktionen: Moderne Luxmeter bieten oft nützliche Extras wie Datenspeicher, MIN/MAX-Werterfassung, Durchschnittswertberechnung oder Bluetooth-Konnektivität.

Ergonomie und Handhabung: Das Gerät sollte einfach zu bedienen sein und über ein gut ablesbares Display verfügen.

Speziell für Smart-Home-Anwendungen gibt es inzwischen auch Luxmeter, die sich in bestehende Heimautomatisierungssysteme integrieren lassen und automatische Anpassungen der Beleuchtung ermöglichen.

Praktische Tipps zur korrekten Lichtmessung

Damit Ihre Lichtmessung aussagekräftige Ergebnisse liefert, sollten Sie einige grundlegende Regeln beachten:

Richtige Positionierung: Halten Sie den Sensor des Luxmeters immer in der Höhe und Position, für die Sie den Lichtwert ermitteln möchten. Bei Schreibtischen beispielsweise in Arbeitshöhe und in der Ausrichtung der Arbeitsfläche.

Vermeidung von Abschattungen: Achten Sie darauf, dass Sie selbst keinen Schatten auf den Sensor werfen. Bei einigen Geräten ist der Sensor daher an einem flexiblen Kabel befestigt.

Mehrere Messpunkte: Nehmen Sie in größeren Räumen Messungen an verschiedenen Stellen vor, um ein vollständiges Bild der Lichtverteilung zu erhalten.

Umgebungsbedingungen berücksichtigen: Messen Sie unter den tatsächlichen Nutzungsbedingungen (Tages- oder Nachtzeit, mit oder ohne Tageslichteinfall).

Akklimatisierung: Lassen Sie das Gerät vor der Messung einige Minuten an die Raumtemperatur anpassen, besonders wenn Sie von außen kommen.

Für die optimale Gestaltung von Wohnräumen können Sie die Lichtmessung mit weiteren Planungshilfen kombinieren, wie sie im Artikel Raumwirkung durch gezieltes Licht steigern beschrieben werden.

Smartphone-Apps als Alternative zum professionellen Luxmeter?

Im Zeitalter der Smartphones gibt es natürlich auch Apps, die versprechen, Ihr Mobiltelefon in ein Luxmeter zu verwandeln. Doch können diese eine echte Alternative zu professionellen Messgeräten sein?

Die kurze Antwort: für grobe Orientierungswerte ja, für präzise Messungen nein. Die Lichtempfindlichkeit der Smartphone-Kamerasensoren ist nicht für präzise Lichtmessung konzipiert und variiert stark zwischen verschiedenen Gerätemodellen.

Zudem fehlt die Kalibrierung und Qualitätskontrolle, die professionelle Beleuchtungsmessung auszeichnet. Für den Hausgebrauch und um grobe Unterschiede in der Beleuchtungsstärke zu erkennen, können solche Apps jedoch durchaus nützlich sein.

Fazit: Lichtmessung für besseres Wohnen und Arbeiten

Die Lichtmessung mit einem Luxmeter ist ein wertvolles Werkzeug, um die Beleuchtungsqualität in Ihren Wohn- und Arbeitsräumen zu optimieren. Sie hilft dabei, Unter- oder Überbeleuchtung zu vermeiden und schafft die Grundlage für ein gesundes, produktives und angenehmes Raumklima.

Ob Sie nun ein professionelles Beleuchtungskonzept planen, Ihre Arbeitsumgebung optimieren oder einfach nur für mehr Wohlbefinden in Ihren eigenen vier Wänden sorgen möchten – mit der richtigen Lichtmessung treffen Sie fundierte Entscheidungen statt sich auf Ihr Gefühl zu verlassen.

Die Investition in ein hochwertiges Luxmeter zahlt sich langfristig durch bessere Lichtverhältnisse, mehr Wohlbefinden und potenzielle Energieeinsparungen aus. Denn nur was gemessen werden kann, kann auch gezielt optimiert werden – eine Weisheit, die besonders für die komplexe Welt der Beleuchtung gilt.

Autor

foto5
Felix Wagner

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